Rezension:

Klaus Hentschel

Lichtquanten

Springer Spektrum 2023, 388 Seiten

Klaus Hentschel ist Physiker und Wissenschaftshistoriker an der Universität Stuttgart. In seinem Buch „Lichtquanten“ taucht er in das Mysterium ‚Photon‘ in seiner ganzen Tiefe ein. Er beginnt mit Planck und Einstein und der Quantisierung. Tiefgründig zeigt er den steinigen Weg der Diskussionen, Experimente, Irrtümer und Gegenreden der Wissenschafts‑Community auf, deren Diskussion bis heute anhält. Selbst bei der Begrifflichkeit wurden in den laufenden Jahren ständig Anpassungen vorgenommen bis die Bezeichnung Photon sich durchgesetzt hatte.

In dem Buch werden alle Fassetten von den experimentellen und theoretischen Hintergründen des Photons betrachtet und auch im historischen Kontext diskutiert. Es geht um den Welle-Teilchen Dualismus, die Spontanemission, virtuelle Teilchen, Feynman-Diagramme, Positron-Elektron Entstehung, Heisenbergsche Unschärferelation und viele andere Bereiche, die mit dem Photon in Verbindung stehen.

Bei dieser Lektüre wird man allerdings fast von der Detailtreue der Entwicklungsgeschichte mit ihren Experimenten und Diskussionen erschlagen. Andererseits war ich immer wieder gefangen von den Schilderungen und dem Ringen um die beste Interpretation der Forschungsergebnisse, die sehr konzentriert geschildert werden. Das Buch kommt mit wenig Formeldarstellungen aus, da es mehr die Entwicklungsgeschichte und deren experimentelle Auswirkungen auf Nachbardisziplinen geht.

Für mich ist es ein sehr gelungenes Werk, das bei Fragen zum Photon und deren experimentellen Untersuchungen und Erkenntnissen herangezogen werden kann. Kleiner Wermutstropfen, das Namens- und Stichwortverzeichnis fällt etwas dürftig aus.

Doch als Resümee – das Photon bleibt ein Mysterium.

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